Mittwoch 22. Februar 2006 19.00 Uhr VERNISSAGE Galerie Hobbyshop, Lothringer Str. 28, München
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#5 Christoph Ruckhäberle
Die Installation "of painting" bildet Ruckhäberles zweiten Ausflug
in die Installation. Im Mittelpunkt bleibt der Maler, nicht durch seine
Bilder, sondern durch einen skulpturalen Avatar repräsentiert. Er ist
zentraler Punkt in einer Szenerie, die als Mischung aus Kubricks Film "Shining" und
dem Börsenparkett aufzufassen ist.
Manisch wird immer wieder das Wortpaar "of painting" auf der
Schreibmaschine wiederholt, bis der Akteur in den Ergebnissen
seiner Arbeit unterzugehen droht. Die Malerei ist hier also nur Hinweis
auf den Ursprung, der Akt des Malens in dieser Konstellation
überflüssig, wie ein Mantra wird einfach nur die Tatsache an sich
wiederholt und dadurch gleichzeitig mit Sinn aufgeladen und wieder entleert.
Diese Szenerie wird räumlich von Linolschnitten begleitet; Masken oder vielleicht Dämonen -
um bei "Shining" zu bleiben - die dem Akteur seine Handlungen
vorgeben. Die Druckgrafiken erinnern gleichzeitig stark an
die Totems archaischer Naturreligionen. So bekommt die Installation
eine weitere Lesart, die Handlung wird zum Ritus, der Akt an sich
tritt in den Hintergrund zugunsten einer quasi religiösen Handlung.
Inwiefern das Ganze als Reaktion auf die Position der Malerei an
sich zu lesen ist, sei dahingestellt.
- Hobbyshop, im Februar 2006
"... Dem Betrachter wird ein psychologisierendes Eintreten in die der Malereigeschichte entlehnten Bilderzählungen verwehrt, die Authentizitätsverheißungen der figurativen Malerei werden nicht eingelöst. Mit der Installation "of painting" überführt Ruckhäberle sein Bildpersonal in die Anschauungswelt des Betrachters, nicht umsonst trägt die Figur die selbe Garderobe wie deren gemalte Pendants.
[...]
Der Künstler vollzieht mit seiner Installation den Schritt, den seine flächige, zeichenhafte Malerei verwehrt. Die Malerei bleibt der wesentliche Bezug seiner Installation of painting... auch wenn sie in dieser Ausstellung selbst nicht erscheint. ..."
— Galerie Christian Ehrentraut, Berlin im Dezember 2005
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